"Die Kunst des Siegeners ist Dada und gaga in einem. In seinen Installationen, Malereien und Zeichnungen geben sich neben sprachlichen und informellen Setzungen Menschen, Tiere und Objekte ein Stelldichein, die oberflächlich betrachtet in keinem zwingenden Zusammenhang stehen. Dass Mosche Dajan mehrmals auf der Zugspitze war, wie eine Arbeit titelt, ist zwar nicht die Neuigkeit des Tages, aber für sich genommen ein interessantes Faktum - dass ihn dieses aber mit Franz Joseph Strauß und einem deutschen Schäferhund verbindet, eine Information von geradezu surrealer Dimension. Auf anderen Arbeiten wächst einem Mann im Smoking ein Hundekopf oder, umgekehrt, einem Hund ein menschlicher Arm. Und über einer aquarellierten Landschaft sehen wir einen Bürosessel und ein Ruderboot schweben - dazu der erläuternde und noch mal einen ganz neuen Aspekt hinein bringende Satz: "Das war der Geschmack meiner Frau vor vielen Jahren".
Eine halbe Hundertschaft solcher Mischtechniken kleineren Formats auf Papier und Karton versammelt eine Ausstellung der Galerie G in Freiburg - ein Partisanenschwarm im Kampf gegen Sinn und Vernunft. Entstanden in den letzten drei Jahren, versammeln sich in den Arbeiten in einem vielschichtigen Verfahren - Collagieren, Fotografieren, Fotokopieren von Zeitschriftenausschnitten und/oder malerisch-zeichnerischen Setzungen - Bildelemente unterschiedlichster Herkunft und Bedeutung zu bunten Bild-Schriftkompositionen von ganz eigener Logik und Art - mit steilen Feststellungen, klaffenden Sinnlücken und abgründigem Nonsens." ....
Hans-Dieter Fronz, Ausstellungsbesprechung Badische Zeitung Freiburg 22. Juni 2012