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Bernd Seegebrecht Malerei 04.11. - 16.12.2005
Bernd Seegebrecht Malerei 04.11. - 16.12.2005
"Das ist eine Überraschung, den Freiburger Maler und Zeichner der Steine an diesem neuen Anfang zu sehen. Traumversponnen schön, leichtfüßig zweifelnd. In der Galerie G in ein anderer Bernd Seegebrecht zu sehen als der, der sich um die Steine herum bewegte, sein lange Zeit festes Motiv. Und dabei doch eigentlich nur in dem Maße ein anderer, indem er Wandlung seit jeher von sich verlangt hat.
Er gibt seine Bindung nicht auf. Sein Prinzip nicht, vom konkreten Vorbild, von einem vor ihm liegenden Motiv auszugehen. Und er blendet hier auf eine lange zurückliegende Arbeitsphase zurück und schafft einen Anschluss an die gerade vorangegangene. Ein Übergang zu den Bildern von heute markiert sich in Seegebrechts "Steinzeit" schon da, wo er sich als Zeichner dem Objekt wie mit dem Mikroskop gerüstet nähert und sich in der extremen Nahsicht die Ding-Substanz quasi räumlich öffnet - das Gesehene wie von selbst in dieser Öffnung zum imaginierten Inhalt wird. Heute sind es Sportlerfotos aus der Zeitung, die Seegebrecht aufgreift, die sich ihm verwandeln und denen sich ein bildkräftiger Raum auftut. In einem sanft leuchtenden Irgendwo verkehrt sich die transportierte Figürlichkeit in irritierende Fremdheit. Seltsam verbogen, larvenhaft vermummt wirken die Springer und Schwebenden...." 
Volker Bauermeister, "Leichtfüßig zweifelnd", Ausstellungsbesprechung Badische Zeitung Freiburg, 14.11.2005