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Andrea Hess
Andrea Hess "aus dem Nähkästchen" Nähzeichnungen 15.11.24 - 04.02.25

Vernissage am Freitag, 15.11.2024, 19 - 21 Uhr 

Ausstellungspause: 20.12.24 - 03.01.25

Andrea Hess zeigt in ihrer zweiten Ausstellung in der Galerie G neue Nähzeichnungen. Ihre Zeichnungen sind differenzierte lineare Strukturen, ihre Materialien Faden, Stoff und Karton, ihr Werkzeug ist die Nähmaschine, ihr thematischer Parcours weit gesteckt. 

Sie lässt poetische Bildwelten assoziativ aus einem inneren Bild entstehen. Keine lockere Skizze geht voraus; die Linienführung entwickelt sich im konkreten Tun, ist durch Spontaneität und Schnelligkeit gekennzeichnet - die Striche fließen. Die so geschaffenen Szenen strahlen Ruhe und Gelassenheit aus, evozieren oft ferne Gestade und helle Tage. 

Dass Andrea Hess von der Bildhauerei kommt, ist immer wieder spürbar, so in der Werkgruppe der Stillleben, bei der Arrangements aus Gefäßen und Pflanzen zu Reliefs transformiert werden. Dass es immer auch innere Bilder sind, in denen sie dem Wesen des Dargestellten nachspürt, sieht man vor allem bei den Arbeiten, die Gesichter ins Zentrum rücken. Auch hier lotet AH das Potenzial zum Relief innovativ aus, indem sie durch verdichtetes Fadenwerk an den Rändern Wölbungen aus dem Stoff hervortreten lässt, Gesichter modeliert. 

Bei der neuen Werkgruppe „dresscode“ wird der Faden, sonst meistens als eher fragile, transparente Lineatur inszeniert, flächig und stofflich verdichtet: Nackte Körper aus Kunstgeschichte und Trivialkunst bekommen ein farbiges Fadenkleid und damit auch einen Platz im Hier und Jetzt. Bei den vielen Metaphern um den Faden fiele einem hier nicht zuletzt der „Lebensfaden“ ein“